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Cami de Pas del Barca - Wanderung

Wochenende Teil 1

 

Der frühe Frühling kommt in Barcelona Anfang März schon als früher Sommer daher. An meinem freien Wochenende genoss ich es fernab der Metropole in den Bergen und „Schluchten“ von Corbera unterwegs zu sein.

 

Am Samstag war ich am auf dem Cami de Pas de la Barca unterwegs. Er führt von Corbera Alta – einem alten Stadtteil am Gipfel des Berges - hinunter und immer mal mehr und mal weniger an einem kleinen Bach, dem Riera de Corbera, entlang. Ich freute, mich der Großstadt entronnen zu sein, da es mir einfach zu anstrengend ist mit diesen Millionen an Reizen einen Umgang zu finden und permanent darauf zu achten, dass ich in der Metro nicht beklaut werde.

 

Jetzt atmete ich also wieder klare kühle Luft des späten Morgens. Auf der Rückseite des großen Felsens vom Corbera Gipel entdeckte ich nun zum ersten Mal den Aufbau eines Areals, des um die Weihnachtszeit unter dem imposanten roten Felsgestein live vorgetragenen Krippenspiels. Der Platz wirkte nun jedoch verwaist und auf den Felsen darf man leider nicht drauflaufen. Zumindest wenn man sich an Hinweisschilder hält…

 

Also ging es ab jetzt immer nach unten. Ich freute mich darüber, dass der Weg recht abwechslungsreich war. Mal schmal, mal breit, mal durch Dorfteile und Siedlungen und immer dort mit den allgegenwärtig kläffenden Hunden hinter Grundstückszäunen, die sich mit ihrem Gebell über das ganze Dorf hinweg ansteckten, sodass es in den Bergen laut schallte. Es scheint fast jeder Haushalt hier einen oder zwei Hunde zu halten…

 

Ich wunderte mich über riesigen, gelblich vertrockneten Schilf, der eigentlich fast aussieht wie Bambus. Und sah ein paar Springreiterinnen beim Üben auf einer  kleinen Pferdekoppel zu. Sagt man dazu Koppel? Ich bin keine Pferdeexpertin. 

 

Von den Wegweisern wusste ich, dass mich irgendwann ein kleiner Mini Canyon erwarten würde – die Gorg de la Mola – doch bevor ich endgültig auf den stilleren Teil des Weges abbog, begegnete ich noch einem Schild mit Geschwindigkeitsbegrenzung an das jemand einen (Wild?)Schweinhuf?? gesteckt hatte. Katalanischer Humor?!

 

Einen winzigen Wasserfall verwechselte ich zunächst mit der doch pompöseren und schöneren Gorg, sodass ich meine Verschnaufpause vor dem eigentlichen Highlight des Tracks einlegte. Doch dann war es soweit und ich befand mich an einem sehr schönen Ort mit viel Sandsteinfels (ein bisschen wie in der Pfalz nur alles trockener und Nadel- statt Laubbäume), dem kleinen „Canyon“ - wobei das Wort übertrieben ist, nicht jedoch verhehlen sollte, das es klein und sehr fein ist und es bei größerem Umfang eine schöne Wasserrutsche wäre – einem Lagerfeuerplatz, Wasserplätschern, Vogelzwitschern und sandigem Geruch. Ich erkundete alle kleine Wege und quetschte mich am fels entlang durchs Gebüsch, um neue Gesteinsformationen zu entdecken. Ich versuchte auch ein paar Züge zu klettern doch hatte zu viel Angst einen falschen Schritt zu tun und dann unentdeckt in der Gorg mein verletztes Dasein zu fristen. Zumal Sandstein der Inbegriff von bröckelndem Gestein ist.

 

Noch nicht ganz so pompös aber nett...
Noch nicht ganz so pompös aber nett...
Gorgs de la Mola - im Sommer ein natürlicher Swimming Pool
Gorgs de la Mola - im Sommer ein natürlicher Swimming Pool
Bröckliges Gestein
Bröckliges Gestein

Nur eine halbe Stunde weiter stieß ich auf den Zielpunkt des Wegs. Den Llobregat Fluß. Also vom Flüsschen sieht man in diesem Tal vor lauter Autobahnen, sonstigen Straßen und Zugtrassen Richtung Barcelona nicht viel. Ich strandete in Sant Andreu de la Barca und schlug mich radebrechend mit Spanisch von Bus zu Bus wieder bis nach Corbera durch.

 

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