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Mut statt Angst - Teil 2 Kapitel 5

Gesundheitswesen

 

 

Das Zauberwort einer erneuerten Gesellschaft könnte Entschleunigung sein. Immer wieder komme ich in den letzten Tagen auf den Begriff zurück. Immer wieder denke ich mir: Es könnte doch alles viel schöner, effektiver, heilender sein, wenn wir unseren Lebensrhythmus verlangsamen würden.

 

 

Was könnte das für ein Gesundheitswesen bedeuten? 

 

 

Ein langsameres, weniger gehetztes Leben könnte zum einen natürlich bewirken, dass überhaupt weniger Menschen behandelt werden müssen, da sie insgesamt gesünder leben könnten. Dies wiederum gäbe den Mediziner*innen vielleicht mehr Zeit, an der es stark mangelt, sich wirklich mit ihren Patient*innen zu befassen und sie nicht weitestgehend als ihre Kund*innen wahrnehmen zu müssen. Sofern sie letzteres tun, so möchten sie sie so schnell wie möglich „behandeln“, d.h. ihnen ein Produkt in Form eines Medikaments oder einer OP oder einer gerätegesteuerten Untersuchung verkaufen. Dass dieses System sich so gestaltet, erkennen wir an der total verrückten Suche nach einem Impfstoff bei Corona, die alles andere, wie man ein Immunsystem nachhaltig stärken kann, in den Schatten stellt. Das erkennt man an Millionen von Menschen, die medikamentensüchtig sind und unter anderem auch an der zunehmenden Privatisierung von Krankenhäusern, die somit mehr oder minder Dienstleistungsbetriebe werden, die am marktwirtschaftlichen Geschehen teilnehmen und ihre Aufmerksamkeit dahingehend mehr auf wirtschaftliche Aspekte als auf zwischenmenschliche richten.

 

 

Ich habe zum Abschluss meines Studiums eine Bachelorarbeit mit folgendem Titel geschrieben:

 

 

„Bedeutung und Voraussetzungen der Mündigkeit in der Beziehung zwischen Arzt und Patient“

 

 

Wer mich kennt, weiß, dass ich gerade kein Interesse habe, wissenschaftlich tätig zu sein. Jedoch, als ich neulich ein paar Seiten dieser Arbeit durchblätterte, war ich der Meinung, dass dieses Thema derzeit doch einiges an Brisanz zu bieten hätte. Im Wesentlichen ging es mir damals schon darum über eine Form der Arzt-Patient-Beziehung (damit ist auch immer die weibliche Form gemeint) Gedanken machte, die eine gelingende, ausbalancierte, in gewissem Maße ebenbürtige Beziehung sein könnte. Darum wollte ich den Begriff der Mündigkeit genauer untersuchen. Denn aufgrund derjenigen Erfahrungen, die ich in dem Gesundheitssystem gemacht habe, welches heute dem Mainstream dient, war ich extrem unzufrieden mit allem Möglichen. Mit 5 Minuten „Gesprächen“, mit dem Durchtesten von jedem verfügbaren Medikament, das erwiesenermaßen nur Symptome unterdrückt, mit der nicht vorhandenen Bereitschaft mir aufmerksam zuzuhören oder mich bei Fragen auch nur ausreden zu lassen.

 

 

Ganz kurz gesagt kann jemandem von außen eine gewisse Freiheit der Selbstbestimmung über den eigenen Körper oder die eigene Gesundheit zugesprochen werden oder nicht. Und man kann aus dem eigenen Inneren heraus ein mündiges Verhalten sich selbst und anderen gegenüber entwickeln. Im besten Falle wären das Außen und das Innen in harmonischer Verbindung und beide Bereiche würden eine Ganzheitlichkeit im Umgang mit Gesundheit und eine Beziehungsfähigkeit zu denjenigen, die uns im Krankheitsfall helfen können oder denen wir helfen wollen, gewährleisten.

 

Dieses Konzept beruht auf gegenseitiger Anerkennung, Achtung und Gleichberechtigung. Was wir heute erleben ist eine moderne Medizin, die aus einem riesigen Diktat besteht, in das wir uns selbst scheinbar freiwillig hineinbegeben. Es gibt keinen Raum für die Patientengeschichte eines Menschen, keine Zeit die Erzählungen und Erfahrungen eines Menschen in ein ganzheitliches Bild von Ursachen und Wirkzusammenhängen zu fügen, keine Ruhe für bedeutsame Entscheidungen.

Stattdessen gibt es immer mehr Geräte, die man am oder sogar im Körper trägt und viele datenschutzrechtliche Fragen aufwerfen, es gibt Zahlentabellen mit Normwerten, einen Druck alle möglichen Untersuchungen über sich ergehen zu lassen, es gibt reiche Pharmakonzerne, die an vorderster Front dem Markt ihre Produkte  aufdrängen und seitens der Behandelnden einen extrem pathogenen Blickwinkel, der immer vom Schlimmsten Fall ausgeht um letztlich Konsequenzen der Verantwortlichkeit und Haftung zu umgehen.

Es gibt einen Lebenserhaltungszwang unter allen Bedingungen, es wird immer wieder und vor allem jetzt über Impfpflichten geredet. Man muss sich das mal vor Augen führen: Mit einer Impflicht sorgt der Staat dafür, dass er bestimmen kann, dass etwas in deinen oder meinen Körper gespritzt wird. Etwas von dem unglaublich einseitig als Allheilmittel berichtet wird. Deren Gefahren und Nebenwirkungen meiner Meinung nach völlig ausgeblendet werden.

 

 

Letztlich komme ich wieder zurück auf den Faktor Zeit. Da unser jetziges System nur funktioniert, wenn wir alle unsere Zeit aufopfern für das Produzieren eines fragwürdigen Mehrs, dann haben alle möglichen alternativen und natürlichen Heilmethoden kaum Chancen, da sie Zeit und Ruhe benötigen, sich nicht mit schnellen, symptomlindernden Lösungen zufrieden geben und zudem von jedem Menschen selbst eine Verantwortung im Umgang mit dem eigenen Körper und Geist fordern, die wir allzu gerne zugunsten der scheinbar einfachen und schnellen Lösungen abgeben und uns stattdessen in das Diktat hineinbegeben.

  

 

Ich würde mir sehr wünschen, dass wir uns alle wieder mehr zutrauen uns selbstbewusst und vertrauensvoll um uns selbst zu kümmern und dass diejenigen, die uns dabei helfen, sich nicht über uns stellen und uns in ein Schema stecken, sondern uns als Individuum betrachten.

 

 

Dazu noch eine Geschichte, die wie eine hochgereckte Fahne im Wind, die ganze Einseitigkeit der medialen Angstmaschinerie bloßstellt: Allzu gern wird behauptet, dass alle Menschen über 80 so gut wie keine Chance hätten, das Virus zu überleben. Ich keine eine 93-jährige Frau, die positiv auf Corona getestet wurde und im Krankheitsverlauf kein einziges Symptom hatte. Es wird einfach zu viel pauschalisiert, das Individuum wird ausgeblendet und negative Geschichten  werden in den Medien, wie in fast allen gesellschaftlichen Bereichen, betont.

 

 

Für viele Möglichkeiten in Deutschland kann ich auch sehr dankbar sein, zum Beispiel eine Krankenversicherung von der viele nur träumen dürfen. Und natürlich bin ich froh, wenn mir nach einem Autounfall auf schnellstem Wege mit einer OP geholfen werden kann, sodass ich zum Beispiel ein Bein nicht verliere. Es ist nicht alles schlecht. Es kommt wie immer auf das Maß und den Umgang miteinander an, der einseitig oder vielseitig, offen oder geschlossen sein kann, bevormundend oder einbeziehend sein kann.

 

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